Wisst ihr, was manche Leute richtig auf die Palme bringt und aggressiv macht? Wo sie wirklich unhöflich werden und jede Basis menschlichen Zusammenlebens vollkommen vergessen? Wenn man ihren Parkplatz zuparkt!!!
Es kommt zum Glück nicht wirklich oft vor, aber in meinem Leben habe ich jetzt viermal entsprechendes erlebt. Und jedes mal würde sich der Konflikt ganz leicht klären lassen, wenn man miteinander reden würde. Stattdessen platzen die Leute innerlich, lassen nicht mit sich reden und werden aggressiv. Aber – und das muss ich jetzt besonders betonen – ABER sie haben dann nicht den Mut, die Sache Angesicht zu Angesicht zu klären!!!! Ihr fragt euch bestimmt, wie das geht, deswegen möchte ich euch hier mal meine vier Fälle beschreiben.
- Vor ewigen Jahren, als meine Frau und ich noch nicht zusammen gewohnt haben, hat sie ihr Auto mal auf einem Außenstellplatz direkt an eine stark zugewucherten Hecke abgestellt und über Nacht dort stehen lassen. Am nächsten Tag war dann ein Zettel an der Scheibe. Fragt mich bitte nicht, welche Sprache es war, ob es von einem Kind oder einem Idioten geschrieben wurde, auf jeden Fall hatte der eine Satz mit Satzbau und deutschen Worten nicht viel gemeinsam. Es war der Hinweis, dass der Parkplatz privat war und wir weg müssen. Wir haben uns noch gewundert, denn es war ja keine Schild da, was den Parkplatz gekennzeichnet hätte…. Bei genauerem Hinsehen war es doch da, das Schild, so ca unter 30 cm dicht gewachsener Hecke!!! Komischer weise war die Hecke einige Tage nach dem Vorfall dann gekürzt….
- Es war ein ganz toller morgen irgendwann im Winter. Ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern, denn die Straßen waren so dicht und rutschig, dass ich einen absoluten Allzeitrekord auf dem Weg zur Arbeit hingelegt habe: Fast zwei Stunden für eine Strecke, für die ich im Idealfall nur 15 Minuten brauche. Ich war heilfroh, dann endlich in der Tiefgarage bei der Arbeit angekommen zu sein. Diese war nach der langen Fahrt natürlich schon entsprechend voll. Direkt vor mir ist ein Kollege rein. Als wir dann an einem Stellplatz rechts an der Wand ankamen, passierte es. Der Kollege bliebt stehen, als er ein paar Meter an dem Stellplatz vorbei war. Ich dachte mir noch, okay, der möchte wahrscheinlich rückwärts rein, also warte ich mal ab, was er macht. Zwei Sekunden, Drei Sekunden, Vier Sekunden, fünf Sekunden… immer noch keine Reaktion oder Zeichen, kein Blinker, kein Rückwärtsgang. Na gut, wenn er nicht weitermacht und mir zumindest ein Zeichen gibt, was er vor hat, dann fahr ich halt in die Lücke. Ich hab ja auch nicht ewig Zeit oder kann hellsehen. Daraufhin fährt der Kollege wie ein gestörter fort und stellt sich weiter vorne auf einen anderen freien Stellplatz. Anschließend auf dem Weg zum Treppenhaus brüllt mich der Kollegen aus der Ferne an, was mir denn einfällt. Er war dann auch noch früher an der Tür zum Treppenhaus . Diese hat er mir dann nicht nur nicht offen gehalten (was ich ja noch hätte verstehen können), nein, er hat sie mir richtig mit starker Kraft zu gedrückt!!! Ich fragte mich nur, in welchem Kindergarten ich angekommen bin!
- In unserer alten Wohnung war der Stellplatz neben uns in der Tiefgarage zwar vermietet, aber dauerhaft nicht belegt. Und wenn, dann standen dort abgemeldete Oldtimer drauf, welche ja nicht täglich bewegt werden. Aber an dem entsprechenden Wochenende, an dem sich der folgende Vorfall ereignete, war der Stellplatz schon seit mehreren Wochen nicht belegt. Im Umkreis unsere Wohnung waren die nächsten öffentlichen Parkplatz leider mindestens 100 Meter weiter weg. Also haben wir uns an jenem Wochenende, an dem wir Besuch bekamen, etwas erlaubt. Und zwar den Stellplatz neben uns in der Tiefgarage für unseren Besuch (samt viel Gepäck) zu benutzen! Ganz schön dreist, ich weiß. Aber ganz so schlimm ist es nicht. Wir hätten ja gerne vorher gefragt gehabt, ob das für EINE Nacht mal in der Ordnung geht, aber wir wussten leider nicht, wer der aktuelle Mieter des Stellplatzes war. Also haben wir einen wirklich höflich formulierten Zettel in die Scheibe gelegt, dass wir uns das erlaubt haben, aber wir sind daheim und können wirklich jederzeit den Wagen wegfahren. Diese eine Nacht passierte nichts und unser Besuch fuhr am Sonntag wieder ab. Wir dachten schon, okay, ist nichts passiert. Aber als wir dann einen Tag später am Montag vom Einkaufen zurückkamen, erlebten wir unser blaues Wunder. Ein Nachbar mit nicht deutschen Wurzeln, der dafür bekannt ist, Tag und Nacht ständig durch das Haus zu laufen (und alles zu kontrollieren), platze regelrecht. Aber nicht mir ins Gesicht, meine Frau bekam alles ab, weil sie ein paar Sekunden früher aus dem Auto ausstiegt. Und es war ein komplett unverständliches Kauderwelsch, bei dem meine Frau überhaupt nicht verstand, was der von ihr will. Erst ein paar Sekunden später dämmerte ihr, dass es um den Stellplatz ging, der offensichtlich seiner war. Als ich dann Sekunden später aus dem Wagen stieg, hatte der Nachbar aber ganz schnell die Flucht ergriffen…
- Heute morgen wurde ich unsanft geweckt durch unsere Türklingel. Ich lag noch im Bett, denn dank meiner Grippe bin ich eh alles andere als fit. Ich machte erst die Türe auf, aber da war keiner. Da wir nur eine Treppe vom Hauseingang entfernt wohnen, sah ich, dass da jemand an der Glaseingangstür stand. Also griff ich zur Gegensprechanlage. Dort pampte mich gleich ein Nachbar aus dem Nachbarhaus an. Er brüllte zwar nicht, aber war sehr bestimmend und aggressiv, das merkte man. Der Grund war, unsere Wagen stand auf seinem Stellplatz. Nun hatten wir seit einem Tag einen neuen Stellplatz angemietet, und mein erster Gedanke war natürlich, was stimmt da nicht? Der Nachbar führ dann über die Gegensprechanlage fort, er hat jetzt über die Polizei mich ausfindig machen lassen (nach seinen Worten „was hätte er auch tun sollen“), von der er noch einen Gruß ausrichten soll, dass ich meinen Wagen ummelden müsse, weil das sonst eine Straftat ist! Na wenn das mal nicht eine Drohung ist, weiss ich auch nicht. Ja, mein Wagen ist noch nicht umgemeldet, aber ich habe den auch nur noch 5 Wochen, und das lohnt sich einfach nicht, den Aufwand und die Kosten dafür auf sich zu nehmen. Ich fragte ihn dann, ob er nicht kurz reinkommen wollte, damit man das nicht über die Gegensprechanlage bereden müsse. Dies lehnte der Nachbar ab, und bestätigte damit die These, dass solche Leute nicht in der Lage sind, diese Dinge einem direkt ins Gesicht zu sagen! Nach noch ein wenig Blabla von ihm konnte ich wenigsten erklären, dass wir den Stellplatz frisch angemietet hatten und dass ich das klären und den Wagen unverzüglich wegstellen werde. Das beruhigte ihn zwar nur wenig, aber er musste dann auch weg – zum Glück. Ja, er war im Recht, aber den Aufwand und den Ton hätte man wieder etwas anders wählen können, wenn ihr mich fragt. Ich meine, es war nur sein Stellplatz der belegt war. Wir haben ihn ja nicht zugeparkt! Bei Umparken stellt ich dann leider fest, dass wir die Nummer unseres neuen Stellplatzes verwechselt hatten. Der Tag fing auf jeden Fall super an, dass ich mich fragte: Warum bist du heute nur aufgestanden? Ach ja, ich wurde geweckt…
In allen vier Fällen hatte keiner den Mut, mich direkt auf die Situation anzusprechen, und das finde ich einfach traurig!!! Ist dies eine Mentalität, die man nur im Großraum Stuttgart anfindet oder sind die Menschen überall so? Wenn ich könnte würde ich am liebsten solchen Leuten für immer aus dem Weg gehen. Aber so lange das nicht geht, muss ich meine Frust irgendwie anders verarbeiten…
