Kennt ihr das? Ihr seit unter der Woche tagsüber in der Stadt unterwegs. Es ist viel los auf den Straßen, an den Rändern stapeln sich die parkenden Fahrzeuge, alles ist verdammt eng und der Verkehr selber fließt sehr zähflüssig durch die Häuserschluchten. Und ihr, um es mal positiv zu sagen, wundert euch, warum es nur so langsam vor euch weiter geht. Ich glaub das kennen alle Fahrzeugführer, außer diejenigen, die noch nie eine Stadt von innen gesehen haben.
Heute möchte ich aber auf eine spezielle Gruppe von Verursachern für Stadtstaus eingehen. Denn heute ist mir folgendes passiert…
Ich wollte zum Parkplatz einen Supermarktes innerhalb einer WN-Kleinstadt fahren. Die Einfahrt dazu war auf der linken Seite einer Nebenstraßen in welche ich von der Hauptstraße kommend rechts einbiegen musste. Grade vorbei an einer einspurigen Tagesbaustelle auf meiner Spur, welche grade nach einem von mir nicht zu durchschauende Muster aufgebaut wurde, wollte ich rechts abbiegen. Das ganze sah in etwa so aus:
„scharfe One-Note-Zeichnung ;-)“
Vor mir sah ich allerdings nicht viel…. Ein Transporter ließ mir nicht allzuviel Sicht vor mir übrig. Direkt nach der Kreuzung beim rechts Abbiegen ist leider eine bekannte Engstelle, an der nur ein Fahrzeug durchkommt. Der Transporter bog natürlich auch ab und blieb vor dieser Engstelle stehen, und zwar mit gesetztem Blinker links. Ich vermutete das, was jeder vermuten würde – der warte auf den Gegenverkehr und fährt dann durch die Engstelle. Ich warte zwangsläufig auch…. Und warte…. Und warte… Er fuhr nicht, aber es kam auch kein Gegenverkehr. Langsam schlich ich mich an dem Transporter durch die Engstelle vorbei.
Hundert Meter weiter, direkt vor der Einfahrt zum Supermarkt Parkplatz nähere ich mich dann dem nächsten Hindernis. Ein kleinerer orangener LKW (kann ja nur für den Müll sein) muss kurz vor mir in die Straße gefahren und fuhr langsam auf einen großem LKW auf. Vom großem LKW sah ich nur eine Blinker links blinken – was vieles hätte bedeuten können, zum Beispiel das der da auch grade rumschleicht und links abbiegen will eine Straße weiter, dass er grade links rückwärts in die Einfahrt zum Wenden reinfährt, oder oder oder… Der kleine Orangene blieb dann hinter dem großen stehen. Kein Zeichen, kein Blinken, nichts. Wieder wartete ich bis sich irgendwer hier mal klar äußert, wie er sich im Verkehr weiterbewegen möchte. Wieder keine Reaktion, also schlich ich mich wieder vorbei und fuhr an mein Ziel, den Supermarktparkplatz.
Liebe Transporter- und LKW-Fahrer, liebe Zulieferer, Ablieferer, auch liebe Parkplatzsuchende. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann nicht Hellsehen!!! Konnte ich noch nie und werde ich nie können, da bin ich mir sicher. Warum könnt ihr nicht immer irgendein Zeichen von euch geben, was ihr gerade vorhabt? Warum muss ich mich diesem Risiko aussetzen, um es herauszufinden??? Ich will mich an euch nicht vorbeidrängeln und irgendeine gefährliche Situation heraufbeschwören, aber ihr last mir häufig keine andere Wahl. Ich weiß, dass es speziell die Beruflichen unter euch schwer haben, weil alles so eng ist, weil ihr Termine habt, weil ihr Stress habt, usw. Wir haben aber alle die gleichen Rechte auf der Straße, und Vorsicht ist besser als Nachsicht. Also helft bitte mit, Autofahrern wie mir mitzuteilen, was ihr vorhabt, dann ist so gut wie jede Situation angenehmer und schneller gelöst.
Derweil träume ich von meiner neuen Vision, in meinem Head-Up-Display zu jeden Fahrzeug um mich herum die Informationen abzulesen, was er oder sie gerade im Verkehr vor hat….